Nähen mit Jersey



Herzlich willkommen zu unserem Adventskalender
CHERRYGRÖN & FRIENDS
Heute öffnet sich unser siebtes Türchen und dahinter steckt:

http://www.bezauberndes-von-mariele.blogspot.de/




Hallöchen liebe KUS-Leser, 
mein Name ist Marie und ich habe zwei Kinder. Sie sind 3 und 5 Jahre alt. Nachdem meine Tochter geboren wurde, wollte ich gern selbst Kleidung nähen. Am Anfang war ich völlig überfordert von den ganzen Begriffen und Stoffarten. 

Mit Hilfe meiner Oma und einigen Blogs hat es dann aber doch recht schnell geklappt. Mittlerweile nähe ich sehr viel mit Jersey und habe einen einen eigenen Shop, in dem man vor allem Kinderkleidung kaufen kann. 




Als Liv Äpplegrön und Misses Cherry mich fragten, ob ich etwas übers Nähen erzählen könnte, war ich sofort dabei. Damit Ihr Euch schneller als ich zurecht finde, möchte ich Euch heute etwas über Jersey und dessen Verarbeitung erzählen. 



Wie näht man am besten mit Jersey?

Am besten beginne ich von vorne: Jersey ist ein dehnbarer Stoff. Je mehr Elasthan-Anteil in der Zusammensetzung ist, desto mehr dehnt er sich. Die Dehnbarkeit kann manchmal zu Problemen beim Nähen führen. Darum ist das Feststecken mit Stecknadeln hier ein Muss. Zumindest für den Anfang.
Um Euch das ein bisschen besser zu erklären, zeige ich Euch ein paar Bilder.

Hier nähe ich eine Beanie (eine lange Mütze). Laut Schnittmuster muss ich diese „im Stoffbruch“ zuschneiden.


Stoffbruch
„Im Stoffbruch“ heißt, dass der Stoff doppelt liegt. Somit wird spiegelverkehrt zugeschnitten, was zum Beispiel bei Kapuzen wichtig ist. Damit Euch der Stoff beim Zuschneiden nicht verrutscht, steckt ihr das Papierschnittmuster mit Stecknadeln am Stoff fest.



Sitzt alles gut? Dann könnt Ihr zuschneiden. Bei meiner Beanie muss ich dafür zwei Seiten „rechts auf rechts“, d.h. die schönen Seiten liegen aufeinander) legen. Auch beim Zusammennähen von zwei Teilen müsst Ihr mit Stecknadeln arbeiten, denn Jersey kann sich während des Nähens verziehen (und Ihr hättet sonst vielleicht zwei unterschiedlich lange Teile).



Jersey-Nadeln
Wenn Ihr Jersey näht, benutzt bitte immer Jersey-Nadeln für die Nähmaschine. Diese Nadeln haben eine anders geformte Spitze. Diese verhindert, dass der Stoff kaputt geht und Ihr später Löcher in Euren Sachen habt. Außerdem müsst ihr mit einem elastischen Stich nähen. Das kann ein „Overlock-Stich“ sein oder ein elastischer Geradstich. Falls Ihr mit dem elastischen Geradstich näht, „versäubert“ die Kante bitte noch mit einem Zickzack-Stich. So kann der Stoff nicht ausfransen. 


Bündchen
Ich habe meine Mütze zusammengenäht und muss nun noch ein Bündchen annähen. Bündchen findet Ihr als Abschluss an Mützen, Pullovern, Jogginghosen usw. Auch hier gibt es ein paar Dinge, die zu beachten sind. Zuerst schneide ich das Bündchen wieder „im Stoffbruch“ zu. Denkt daran, gut 
festzustecken.



Dann muss ich die offene Kante schließen. Hierfür lege ich das Bündchen rechts auf rechts und verwende einen elastischen Geradstich. Bei meiner Maschine ist das die Nummer 18.


Füßchenbreit
Nähfüßchenbreit heißt, dass das Nähfüßchen mit dem Stoff abschließt. So nähe ich die offene Seite zusammen. Ich beginne ganz langsam und halte kurz hinten die Fäden fest, damit sie sich nicht in die Maschine ziehen.





Um den Anfang und das Ende zu vernähen, betätige ich kurz die „Rückwärts“-Taste. Diese ist bei mir mit einem geschwungenen Pfeil gekennzeichnet.



Jetzt ist mein Bündchen im Ring geschlossen. Ich streiche die Naht etwas auseinander und lege es links auf links zusammen.



Die Nähte treffen dabei genau aufeinander.
Zur Hilfe stecke ich mir die Nähte mit einer Stecknadel fest.



Der Bündchen-Ring wird nun schön zurecht gelegt und ich „markiere“ mit einer Stecknadel noch die gegenüberliegende Seite der Naht, die sogenannte „vordere Mitte“.




Die Naht vom Bündchen lege ich beim Festnähen immer an eine Naht des Kleidungsstücks. Das sieht einfach schöner aus. Hier bei der Beanie lege ich die Bündchen-Naht also auch auf die hintere Naht der Beanie.



Der Bündchenring wird um die Beanie gelegt und gut festgesteckt. Die offene Seite des Bündchens liegt auf der Kante der Beanie. Ich dehne das Bündchen dann auf die Weite der Beanie und stecke ca. alle 4 Zentimeter mit einer Stecknadel fest.



Nun muss das Bündchen nur noch festgenäht werden. Ich beginne an der hinteren Naht und nähe vorsichtig fest. Am besten arbeitet Ihr Euch von Stecknadel zu Stecknadel vor und dehnt das Bündchen immer leicht. Bitte nicht den Stoff mit dehnen! Sonst habt Ihr später eventuell Wellen oder das Bündchen reicht nicht aus.



Und fertig ist die Beanie!


Ich hoffe, meine Tipps waren hilfreich für Euch!
Ich wünsche Euch frohe Weihnachten und ganz viel Spaß beim Nähen!

Liebe Grüße,